»Qualität ist kein Zufall, sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens.«   John Ruskin, britischer Sozialphilosoph

Der Güteprozess – Gemeinsam akzeptierte Qualität

Ergebnisse werden unter angemessenem Ressourceneinsatz in angemessener Qualität erstellt. Dabei wird die Qualität bereits in frühen Phasen hergestellt, wodurch spätere Probleme und Aufwände begrenzt werden.

Mit dem Güteprozess entwickelt sich die Eigenverantwortung der Beteiligten als Voraussetzung, um den gemeinsamen Erfolg herzustellen. Die Verantwortung für das eigene Prozessergebnis wird forciert und übernommen. Die Qualitätskennzahlen zur Überwachung und Steuerung entstehen automatisch und erhalten selbstregulierend die Prozessqualität.

Mit dem Güteprozess entsteht ein selbstorganisierter Prozess, der die Prozessbeteiligten befähigt, die Qualität selbstbestimmt herzustellen.

»Das System lernt von selbst. Nach nur 3 Monaten wurde die Güte der Anforderungen von 4 auf 8 gesteigert.«   Anwenderzitat

Der Güteprozess

Mit dem Güteprozess stellen die Beteiligten eine angemessene und akzeptierte Qualität in einem mehrstufigen Prozess selbstorganisiert her. Die automatisch entstehende Dokumentation überwacht und steuert den Prozess selbstregulierend. Im Design des Güteprozesses wirken zwei wesentliche Besonderheiten.

Abbildung: Der Kern des Güteprozesses – steuern mit Gütekennzahlen

 

Das Vorgänger-Objekt, die „Anforderung“, wird an den Nachfolgeprozess übergeben und von Verantwortlichen mit einer selbst eingeschätzten Gütekennzahl (8) versehen. Im Weiteren spiegelt der Nachfolgeprozess die Qualität der Vorarbeit mit einer Gütekennzahl (7) zurück. Die beiden Gütekennzahlen ergeben die Güte-Information für ein Objekt, hier die Anforderung kurz (8,7). Die zweite Komponente (7) aus dem Nachfolgeprozess ist Grundlage für den selbstorganisierten Prozess, damit im Nachfolgeschritt eine angemessene Qualität, das „Design“, hergestellt werden kann. Die erste Komponente und die Differenz zwischen den beiden Komponenten sind die Grundlage, um den selbstlernenden Prozess zu überwachen und zu steuern.

Die Gütekennzahlen werden mit Hilfe der K-i-E Skala erstellt und kommuniziert. In erfahrenen Teams, insbesondere beim Einsatz agiler Methoden, wird die K-i-E Intuition von den Team-Mitgliedern als schnelle Bewertung verwendet.

Der K-i-E Güteprozess – intelligent selbstregulierend

Güte hat als Begriff zwei Schattierungen. Einmal den Grad der erwünschten und beabsichtigten Beschaffenheit, die Qualität, und damit den Wert eines Objektes. Zum Zweiten bedeutet Güte eine innere Bereitschaft, eine Haltung, anderen Gutes zu tun. Güte umfasst Großmut, Entgegenkommen, Hilfsbereitschaft und Milde. Güte ist die Eigenschaft des Wohlwollens. Das Gegenteil von Güte ist die Strenge.

Der K-i-E Güteprozess bringt die Qualität und die gegenseitige wertschätzende Unterstützung in einem klaren Prozess zusammen. So wird der Anspruch – eine angemessene Qualität gemeinsam herzustellen – zum Standard und die Strenge zur Ausnahme, wenn die Kooperation verweigert wird. Der Begriff „gemeinsam“ bezieht sich hierbei auf das Herstellen des Ergebnisses und dehnt sich somit auf die beteiligten Kollegen, Bereiche, das gesamte Unternehmen und über die Unternehmensgrenzen hinweg auf Kunden, Zulieferer und Partner aus. Der Güteprozess reduziert die Steuerung von außen und verlagert die Organisation in die Selbstverantwortung der Beteiligten.

Die Qualität in einem mehrstufigen Prozess ist nur so gut wie dessen schwächstes Glied, denn nachfolgende Prozessschritte können selten mangelnde Güte in Vorgängerschritten ausgleichen. Als Konsequenz wird die angestrebte Qualität häufig nicht erreicht. Auch wenn Mängel in einer Prozesskette punktuell durch höheres Engagement gemildert und durch Verschiebung von Kompetenz teilweise ausgeglichen werden können, führt dies zu Frustration und auf Dauer wieder zu weiteren direkten und indirekten Qualitätseinbußen.

Mit dem Güteprozess organisieren die Prozessbeteiligten – basierend auf Experteneinschätzungen – die Qualität selbstverantwortlich.

Die Haltung, eine angemessene Qualität gemeinsam herzustellen, ist im Prozess verankert und führt zum Prozessergebnis. Die Experten-Einschätzung wird mit der K-i-E Skala, der K-i-E Intuition und der Ressourcen-Frage unterstützt. Die Anwendung der K-i-E Entscheidungsstrategie wird für alle individuellen Entscheidungen empfohlen.

Abbildung: Allgemeingültiger Güteprozess

Warum der Güteprozess so wirksam ist

Die verblüffend hohe Wirksamkeit des Güteprozesses ergibt sich aus dem sehr engen Zusammenwirken der Design-Merkmale:

  • einer verlässlichen und gemeinsam vereinbarten normierten Bewertung und der daraus abzuleitenden Prozess-Anweisung
  • dem inneren Design, das im Kern der Verarbeitung der menschlichen Entscheidungsprozesse folgt
  • einer wirksamen Aktivierung der Schuld und Scham.

Die vereinbarte normierte Bewertung mit der K-i-E Skala schafft es, dass nicht die Redefertigkeit oder der Status der Beteiligten über die Güte von Anforderungen entscheiden, sondern rein der fachliche Inhalt. Die K-i-E Skala stellt auf diese Weise Augenhöhe und Chancengleichheit her, sorgt für bestmögliche Anforderungen und sichert den Erfolg in den einzelnen Prozess-Schritten und damit für das ganze Investment.

»Qualität ist kein Zufall, sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens.«
Der britische Sozialphilosoph John Ruskin, der im 19. Jahrhundert in Oxford Kunstgeschichte lehrte, stellte das Evangelium der Schönheit als Tugend in den Mittelpunkt, worunter er ein Zusammenführen von Kunst, Politik und Wirtschaft verstand.
Qualität sei das Ergebnis angestrengten Denkens und bedeutet, die Kognition zu nutzen. Bewusstes Streben ist anstrengend, und das Ergebnis ist dadurch kein Zufall.
Der Güteprozess erfordert anfangs ein bewusstes und ungewohntes Vorgehen. Es ist anstrengend, wenn man mit der Bewertung nicht nur den Mangel anzeigt, sondern die Ressourcen angeben muss, damit der andere es gut machen kann.
Wenn sich das Erfahrungswissen jedoch als neurologisches emotionales Programm bei den Beteiligten herausgebildet hat, wird es leicht.
So müsste das Zitat von Ruskin erweitert werden: Qualität ist kein Zufall, sie ist anfangs das Ergebnis angestrengten Denkens. Mit Expertenwissen, das durch Erfahrung entwickelt wurde, kann Qualität später mühelos hergestellt werden.