»Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.«   Eugène Ionesco

Die K-i-E Theorie der Emotionslogik

Wie Menschen bewegt werden

Das Emotionssystem entscheidet selbstorganisiert und benötigt dazu keine weitere Instanz wie ein Ich, Selbst oder eine andere höhere Instanz. Es gibt keine Polaritäten, sondern nur das Durchlaufen der Sequenz im Emotionsbaum. Das Faszinierende und zugleich Überraschende ist: die Emotionslogik selbst ist die Steuerung. Es gibt keinen Konflikt, welches Ziel nun mehr oder weniger verfolgt werden soll. Die Motive werden mit der Emotionslogik bewertet und der Emotionsbaum wird in der vorgegebenen Hierarchie abgearbeitet.

Berücksichtigt man die Emotionslogik als intelligente Ressource, werden viele Themen, die vormals schwierig waren – wie etwa die Motivation –, klar, einfach und leicht.

Die Emotionslogik hat eine sequentielle Verarbeitung im Emotionssystem, die dem Bewussten nicht zugänglich ist.

Sie umfasst alle Routineentscheidungen, die gefällt werden, ohne ein begleitendes Emotionsgefühl. Die Emotionslogik ist aber auch der Prozess, der einer bewussten Entscheidung vorausgeht.

Abbildung: Emotionslogik, die Menschen durchs Leben bewegt

Die Emotionslogik

Im Zusammenwirken des emotionalen Motivs – das sich aus der Bewertung des Stimulus ergibt – mit der dabei entstehenden emotionalen Erregung steuert das Emotionssystem ein neuronales emotionales Programm (neP) an, als einfachste Struktur der Grundemotionen. Das bedeutet, dass bei einer sehr hohen emotionalen Erregung in Verbindung mit dem Motiv der Einflussnahme (Ärger) sofort das neuronale emotionale Programm für Kampf aktiviert wird.

Abbildung: Das neuronale emotionale Programm steuert das programmierte Verhaltensmuster

Die emotionale Erregung

Eine angemessene emotionale Erregung ist ein wesentlicher Garant für gute Entscheidungen und muss im Design und vor allem bei deren Durchführung berücksichtigt werden. Als Richtlinie gilt, eine emotionale Erregung über (5) führt zu minderer Entscheidungsqualität und als Folge sollte der Entscheidungsprozess unterbrochen werden.

Abbildung: Achtung bei emotionaler Erregung

Die kalibrierten emotionalen Schleifen

Besonders fatal wirken sich die eskalierenden emotionalen Schleifen aus, die sich gegenseitig verstärken und die neuronalen emotionalen Programme verfestigen. Schleifen zwischen den Beteiligten sind im unternehmerischen Kontext nicht zielführend. Neue Inszenierungen sind nahezu vorprogrammiert. Die Einflussnahme (Ärger) des einen forciert die Angst im dysfunktionalen Bereich beim anderen. Auf die dysfunktionale Angst reagiert der eine mit Blockade, der andere erneut mit höherer Einflussnahme aus Ärger.

Abbildung: Die kalibrierte emotionale Schleife Ärger – Angst
Die innere Logik der K-i-E Tools lässt kalibrierte emotionale Schleifen nicht auftreten.
Der Aufbau sorgt dafür, dass die Motive, so wie sie im Emotionssystem vorgegeben sind, aufeinander aufbauen.

 

Abbildung: Die Emotionslogik wird für gute Entscheidungen genutzt
Das Design der K-i-E Tools berücksichtig die Emotionslogik

 

Wie sich die emotionalen Motive ausdrücken

Abhängig vom Stimulus und der emotionalen Erregung werden die zugeordneten neuronalen emotionalen Programme exekutiert, die wiederum die programmierten Verhaltensmuster ausführen. Die souveräne Einflussnahme ergibt folgendes Motiv-Profil, in dem sich alle Motive im funktionalen Bereich bewegen: angemessene minimale Angst und Ekel gewährleisten die Sorge um Sicherheit und eine funktionale Distanz, um nicht zu weichen. Der angemessene maximale Ärger bewirkt die kraftvolle Einflussnahme, die angemessene minimale Schuld erhält die Beziehung. Die angemessene maximale Scham sorgt für entschiedene Leistung.

Abbildung: Das emotionale Motiv-Profil für souveräne Einflussnahme

 

Bei Machtmissbrauch sind alle Grundemotionen im dysfunktionalen Bereich. Insbesondere Ärger, der unkontrolliert Einfluss nimmt, um die Angst zu vermeiden, überschreitet schnell den Grad zum Missbrauch von Macht. Die dysfunktionale Scham im neuronalen emotionalen Programm motiviert zu übertriebener Leistung und potenziell zu Konformismus. Das gleichzeitig niedrige Motiv des Ekels lässt Grenzen anderer überschreiten und die dysfunktional geringe Schuld gefährdet und zerstört Beziehungen.

Abbildung: Das emotionale Motiv-Profil für Machtmissbrauch

 

Fatal an allen Eskalationen der individuellen Emotionen ist, dass die sozialen Emotionen nicht mehr durchlaufen werden. Bei Wut oder Hass wird die Wirkung der sozialen Emotionen nicht mehr angemessen berücksichtigt; was jedoch noch stärker wirkt: das Kognitionssystem wird nicht aktiviert. Bewusste langfristige und soziale Aspekte einer Entscheidungsfindung und Handlungsplanung werden nicht mehr mit einbezogen.

Abbildung: Die fatale Wirkung der Eskalation mit Exit
»Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.«
Eine Erfahrung zu machen, bedeutet, die Gefühle, die im Entscheidungsprozess durch den Stimulus ausgelöst wurden, bewusst wahrzunehmen. So glauben wir, die Erfahrungen zu erleben oder zu machen, insbesondere dann, wenn wir die Entscheidung selbst hergestellt haben.
Tatsächlich aber wird die Erfahrung durch das neuronale emotionale Programm bestimmt, das sich über Gefühle ausdrückt, die aus den emotionalen Motiv-Profilen abgeleitet wurden. Auch wenn das Emotionssystem unbewusst agiert, ist es als zugehöriger Teil des Ichs zu betrachten, und damit machen wir die Erfahrung in einem weiteren Sinne immer noch selbst. Da aber die neuronalen emotionalen Programme sich durch Erfahrung bilden, wird das Emotionssystem von diesen gebildet. Dieser zyklische Prozess ist mit einer linearen Aussage nicht zu beschreiben. So bilden unsere Erfahrungen das Emotionssystem, das wiederum in starkem Maße unsere Erfahrungen erzeugt.