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Toxische Unternehmenskultur

Wir verbringen ein Drittel des Tages bei der Arbeit. Hier wünschen wir uns eine gesunde und angenehme Unternehmenskultur. 65 % geben allerdings als Kündigungsgrund an, dass ihr kollegiales Umfeld belastend ist (Statista, Why employees quit).

⛔ Unternehmenskulturen entstehen aus dem Verhalten von Menschen. In toxischen Unternehmenskulturen tolerieren Menschen Missbrauch, der das eigene Verhalten wie das von anderen Menschen beeinflusst. Wird Verhalten mit High Performance belohnt, verstärkt das das eigene akzeptierte Verhalten wie das von anderen Menschen. An diesem Wirkmechanismus sind viele Menschen beteiligt:

  1. Führungskräfte, die Mitarbeiter*innen nicht vor Missbrauch schützen bzw. Menschen, die missbrauchen, fördern und diese nicht sanktionieren.
  2. Mitarbeiter*innen, die missbrauchen und sich dadurch bereichern.
  3. Mitarbeiter*innen, die zuschauen und nichts unternehmen, um das Verhalten missbrauchender Menschen zu stoppen bzw. zu verhindern.
  4. Menschen, die sich nicht angemessen schützen.
  5. Menschen, die das Verhalten missbrauchender Menschen nicht anzeigen, damit Missbrauch eingedämmt wird.
toxische Unternehmenskultur
Abbildung1: Ansatzpunkte für die Entwicklung einer gesunden Unternehmenskultur

🎯 Diese rekursiven bzw. zyklisch evolutionären Dynamik wirkt auf alle Menschen, auf das eigene wie auf das Verhalten anderer. Würden die Ursachen erkannt, wären gezielte Lösungen möglich.   

⛔ Der Appell, missbräuchlich handelnde Arbeitnehmer zu „no performers“ zu erklären, ist zu schwach.

⛔ Die Anpassung der Kriterien für high performers ist zu schwach, da sie von den Führungskräften eingeführt und überprüft werden.

⛔ Die tradierten Kommunikationsmethoden sind zu schwach.

🎯 Missbrauch wird aufgelöst, wenn Menschen befähigt werden gemeinsam getragene Team-Entscheidungen herzustellen „etwas zu tun“ (ggTE). Mit ggTE können normative Verhaltensweisen für eine gesunde Kultur“ committed und umgesetzt werden.

🎯 Es kommen alle gleichzeitig zu Wort und alle sehen sofort, was alle gemeint haben.

🎯 Alle Priming-Effekte werden eliminiert.

🎯 Die psychologische Sicherheit wird gewahrt.

🎯 Decision-Making Management (DMM) entwickelt eine gesunde Unternehmenskultur, weil alle Teil der Entscheidungen und deren Umsetzung werden.

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März 2022, Richard Graf & Elsa Graf

„Decision-Making Management (DMM) ist an der Untrennbarkeit von Körper, Emotionen, Intuition und Kognition ausgerichtet (KiE)“, Richard Graf.

Source

Graf, Richard (2018). Die neue Entscheidungskultur. Mit gemeinsam getragenen Entscheidungen zum Erfolg. München: Hanser Verlag.