Emotive Zyklen mit individuellen und sozialen Emotionen

Freeze, Flight und Fight stimmig erklärt

Graf beschreibt einen 2-System-Ansatz mit emotiv-kognitiven Zyklen, die KiE-Trilogie, aus dem sich der menschliche Entscheidungsprozess und jegliches menschliches Verhalten und Denken ableiten lässt.

Bei rein emotiven Zyklen wird das Kognitionssystem nicht angestoßen beziehungsweise nicht mehr erreicht. Zwei typische Konstellationen führen zu emotiven Zyklen:

1. Eine Situation, ein sensorischer Stimulus, kann vom Emotionssystem alleine bewältigt werden (Autopilot)
2. Bei hoher emotionaler Erregung wird das Kognitionsystem nicht mehr erreicht (affekthafte Reaktion)

Emotive Zyklen mit individuellen und sozialen Emotionen

Es wird kein kohärentes Weltbild mehr kreiert. Das bedeutet konsequenterweise, wir haben weder eine Erinnerung noch können wir erklären, warum wir uns so verhalten. Im Falle des Autopiloten wissen wir einfach nicht, wie uns das Emotionssystem führte, wie beim „gedankenversunkenen“ Autofahren. Bei hoher emotionaler Erregung wird in späteren emotiv-kognitiven Zyklen aus den unterschiedlichen internalen und externalen Simuli das Geschehene, durch sensorische Stimuli, zu einem kohärenten Weltbild geformt. Dieses ist selten wahr, lässt jedoch erkennen, aus welchen Emotionen es zusammengefügt wurde.

Was zur Entdeckung der rein emotiven Zyklen führte

Joseph-LeDoux (1998) sowie Joachim Bauer (2011) stützen mit ihrer Forschung zu den emotiven Zyklen der individuellen Grundemotionen die Arbeiten zur KiE-Trilogie.

Aus dieser Zeit stammt die Frage: „Laufen wir vor dem Bären weg, weil wir Angst haben, oder haben wir Angst, weil wir davonlaufen?“.

Auch die Thesen von Herbert S. Simon zur begrenzten Rationaliät (1960) fordern wie die James-Lange-Theorie ein zweites System, das nicht den kognitiven Begrenzungen unterliegt und die gemessenen Geschwindigkeiten erreicht.

Die unzähligen Bücher und immer wieder diskutierten Weisheiten zur Fragestellung „Kopf oder Bauch?“ ließen Graf weiter den Weg zum 2-System-Ansatz verfolgen. Dazu gehörten auch die vedischen Schriften mit Hinweisen, dass Emotionen direkt mit den Sinnen verbunden sind. Auch die Experimente zum Blindsehen von Vilayanur Subramanian Ramachandran (1993) sowie von Beatrix de Gelder (2003) waren nur mit emotiven Zyklen zu erklären.

Die Arbeiten von Luc Ciompi (1982) und Joseph LeDoux (1998) sowie António Rosa Damásio (1995) gaben ebenfalls klare Hinweise und Beschreibungen emotiver Zyklen.

Die Trilogie erklärt, wie man ohne Kognition schneller läuft

Die biologischen Reaktionen, beschrieben als Freeze (Alan Gray 1988), Fligth oder Fight (Walter Cannon 1915), konnten mit der KiE-Trilogie sowohl in eine evolutionäre Reihenfolge als auch in eine Bewegungsabfolge gebracht werden.

Dabei handelt es sich nicht wirklich um eine Wahl zwischen Flucht oder Kampf, sondern die Flucht geht dem Kampf voraus und beides setzt eine hohe Angst voraus. Ist sie zu hoch, kommt man in die Starre, die weder Flucht noch Kampf möglich machen.

Die Trilogie erklärt, wie man ohne Kognition schneller läuft

Die Überlegungen von William James (1884) und Carl Lange (1885), dass Gefühlen körperlichen Veränderungen vorangingen, bestätigt die KiE-Trilogie. Die Anwort auf die Frage von James: „Laufen wir vor dem Bären weg, weil wir Angst haben, oder haben wir Angst, weil wir davonlaufen?“ lautet: Die Angst, als neurologisches emotionales Programm, lässt uns davon laufen, bevor das Kognitionssystem aktiviert wird. Der emotiv-kognitive Zyklus wird nicht erreicht und der Bär entsteht im kognitiven Weltbild nicht. Erst in späteren emotiv-kognitiven Zyklen wird der Bär im kohärenten Weltbild kreiert, vor dem man bereits „Angst“ hatte.

Die rein emotiven Zyklen erklären Kampf als biologische Reaktion gleichermaßen wie Mut als todesmutiges Verhalten genauso wie souveränes mutiges Verhalten, das aus emotiv-kognitiven Zyklen entspringt.

Kampf als biologische Reaktion gleichermaßen wie Mut als todesmutiges Verhalten

Die Arbeiten und Hypothesen von António Rosa Damásio zu sozialen Emotionen, insbesondere zur Bedeutung des Präfontalen Cortex, wurden durch Graf in ein vollständiges Modell von emotiv-kognitiven Zyklen ergänzt. Dabei lieferten die systemischen Arbeiten von Gregory Batson sowie die Vorreiter des Kontruktivismus weitere Bausteine.

Emotionsforschung

KiE-Forschung bedeutet, Unterschiedliches und sich Widersprechendes in ein stimmiges Ganzes zusammenzubringen, so wie es die emotiv-kognitiven Zyklen der KiE-Trilogie im kohärenten Weltbild vorgeben.

Das Buch

Mit der Veröffentlichung des Buches „Die neue Entscheidungskultur“, Hanser Verlag 2018, fügte Richard Graf auf Basis der emotiv-kognitiven Zyklen die sich widersprechenden menschlichen Phänomene sowie die aktuellen Forschungsergebnisse in ein stimmiges Weltbild zusammen.

Mehr Information findest Du im Buch von Richard Graf:

1. Kapitel 5 „Die Theorie der Emotionslogik – wie Menschen bewegt werden“

Richard Graf „Die neue Entscheidungskultur“ – Mit gemeinsam getragenen Entscheidungen zum Erfolg, Hanser Verlag 2018

Disruption nutzen. Innovation leben. Integrativ führen

„Das Emotionssystem ist Ursprung und Ende jeglichen Denkens. Neues Denken mit bewusster Emotionslogik erweitert sowohl die menschliche wie die Künstliche Intelligenz.“

Link: https://www.k-i-e.com/buch/
Richard Graf, 27. Januar 2020

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