s225 Die Ressourcen-Frage eröffnet eine neue Dimension der Zusammenarbeit

„Lösungsorientierung benötigt klare Prozesse, die alle für ein gemeinsames Ziel in die Pflicht nehmen.“ RICHARD GRAF

Die Ressourcen-Frage stößt ein klares Vorgehen an, das zügig zum Erfolg führt. Die Beteiligten werden in die Pflicht genommen, ihren Beitrag für eine Lösung einzubringen. Statt zu kritisieren, das Problem zu beleuchten oder sich in Ursachenforschung zu ergehen, wird der Rückblick vermieden. Von allen wird stringent ihre Kompetenz gefordert und es zeigt sich rasch, was und wie viel für den Erfolg nötig ist.

Dadurch verkürzen sich Diskussionen um Faktoren. Es werden brauchbare Maßnahmen erarbeitet, als Begleiteffekt wird erkennbar, wie unterstützend sich jemand erhält. 

Fokus auf die Lösung

Die KiE-Ressourcen-Frage „was für die Zielerreichung nötig wäre“ konzentriert sich ausschließlich auf die Lösung. Ursachen und Lösung sind meist voneinander unabhängig. So erhalten alle eine klare Prozessanweisung, die alle Beteiligten einlädt und in die Pflicht nimmt, ihren Beitrag für eine Lösung einzubringen.

Die Ressourcen-Frage ist eine Anwendung der KiE-Skala und der KiE-Intuition. Mit ihrer Hilfe ermittelt sie augenblicklich bei 100% Beteiligung den Ist-Stand, der mit den aufgedeckten KiE-Karten, beziehungsweise mit dem DecisionMaker, offen zu erkennen ist. 

Bewertung
Abbildung 01: Die Bewertung

Die Verortung des Problemzustands lässt jeden erkennen, wie weit ein gemeinsames Ziel erreicht werden kann. Im weiteren Entscheidungsprozess nicht auf Ursachen Bezug zu nehmen, auf Erklärungen, Begründungen und Rechtfertigungen zu verzichten, gibt der Ressourcen-Frage die hohe Wirksamkeit.

Vertrauen und in die Pflicht nehmen für alle

Hinschauen was ist, initiiert den notwendigen Impuls im Emotionssystem, der eine Lösung aktiviert. Die Logik der KiE Skala gibt den Soll-Zustand (8) vor, und jegliche Diskussionen darüber erübrigen sich. Dadurch wird sofort in den Lösungszustand übergegangen und das Expertenwissen angezapft. Die notwendigen Ressourcen entstehen aus dem vorhandenen Wissen, und es kann darauf verzichtet werden, den anderen zu überzeugen.

Ressourcen
Abbildung 02: Die Ressourcen

Allen wird vertraut und alle werden gleichzeitig in die Pflicht genommen, aus ihrer Sicht eine Lösung zu skizzieren. Das vorgelegte Ergebnis zeugt gleichermaßen von der Seriosität wie Kompetenz aller Beteiligten und zeigt, wie weit der Einzelne für die Erreichung des Ziels einzahlt. 

Die Ressourcen-Frage

Es werden alle in die Pflicht genommen, die über Kompetenzen verfügen. Gerade Bedenkenträger wissen, was nötig ist, um ein Ziel zu erreichen. Die Gruppenkompetenz wird aktiviert und auf das Ziel ausgerichtet.

Ressourcen Frage
Abbildung 03: Die Ressourcenfrage

Die Leitfrage sollte der Situation, der Diktion im Unternehmen und dem Geschäftsprozess angepasst werden. Sie gibt das „Wer“, „Was“ und weitere Dimensionen wie die Zeit vor.

Die Ressourcen-Frage kann mit einer abschließenden KiE-Skala abgesichert werden.

Absicherung mit der KiE-Skala
Abbildung 03: Die Absicherung mit der KiE-Skala

Neue Dimension der Zusammenarbeit

Keiner raubt mehr mit Erklärungen, Begründungen und Rechtfertigungen die Zeit, die erfahrungsgemäß zu Verflechtungen führen. Die auf das Ziel ausgerichteten Maßnahmen offenbaren gleichermaßen Kompetenzen wie Kooperation. Das gesamte Potenzial aller wird ausgeschöpft.   

Ausufernde Diskussionen gehören der Vergangenheit an und eine neue Dimension der Zusammenarbeit wird für alle eröffnet.

Agile Werte sind in der KiE-Ressourcen-Frage implementiert

Im Februar 2001 trafen sich im amerikanischen Utah 17 unabhängige Experten und formulierten das agile Manifesto mit vier zentralen Thesen und zwölf Prinzipien, aus denen sich die fünf agilen Werte Offenheit, Fokus, Augenhöhe, Mut und Commitment ableiteten. KiE-DecisionMaking erweitert diese Werte um die „Beteiligung“ als unabdingbar für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Abbildung der agilen Werte in der KiE-Skala
Abbildung 04: Die Abbildung der agilen Werte in der KiE-Skala

Mit der Anwendung der KiE-Ressourcen-Frage entstehen Verbindlichkeit, Klarheit und Wertschätzung, was einer guten Atmosphäre in der Beziehung zwischen den Menschen und der Zielerreichung dient. Sie ist ein relevanter Aspekt für klare und entschlossene Entscheidungen. Die KiE-Ressourcen-Frage liefert somit die notwendige Basis für die agilen Methoden, die – zusammen mit den anderen KiE-DecisionMaking-Tools – für das Gelingen des digitalen Transfers stehen.

Was ist die Macht in der Ressourcen-Frage

Problemorientierung ist eine natürliche Konsequenz aus der Konstruktion des menschlichen Entscheidungssysteme. Im Emotionssystem steht die Angst evolutionär an erster Stelle. Das Kognitionssystem hat seine Kernfunktion, ein kohärentes Weltbild aus den wirkenden Emotionen zu kreieren. Wird eine Maßnahme als kohärentes Weltbild gefunden, die zum Beispiel für Sicherheit sorgt, kommt das Emotionssystem zur Ruhe und es kann zur Handlung übergegangen werden. Gefühle aus Emotionen sind unangenehm, um eine Handlung zu forcieren. Für ein kohärentes Weltbild kann als Ersatzbewegung auch eine Erklärung kreiert werden. Meist sind Erklärungen wenig valide, jedoch sind sie mit den wirkenden Emotionen immer stimmig. Besonders auffällig wird dies bei Schuld. Anstatt in den Ausgleich zu gehen, wird dieser Bewegung mit Erklärungen, Begründungen und Rechtfertigung ausgewichen. Das bedeutet nicht, dass Erklärungen unwichtig wären. Nur erzeugen sie als Ersatzbewegung oft unnötige Diskussionen, Missverständnisse und Verflechtungen, wenn in ihnen die Emotionen zu stark wirken.

Wirkung der Emotionen
Abbildung 04: Die Wirkung der Emotionen

Lösungsorientierung benötigt deshalb eine klare Prozessvorgabe, damit sich der Einzelne und ein Team nicht im Problem und den Ursachen verlieren. KiE-DecisionMaking wirkt der evolutionsbiologisch vorgegebenen Wirkung der Untrennbarkeit von Emotionen(E), Intuition(i) und Kognition(K), der KiE-Trilogie, entgegen.

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März 2020, Richard and Elsa

„Lösungsorientierung benötigt klare Prozesse, die alle für ein gemeinsames Ziel in die Pflicht nehmen.“ RICHARD GRAF

Quellen:

GRAF, Richard. Die neue Entscheidungskultur: Mit gemeinsam getragenen Entscheidungen zum Erfolg. Carl Hanser Verlag München, 2018.

DE SHAZER, Steve. Worte waren ursprünglich Zauber, 1996